11. April 2022
Endlich ist es soweit und ich kann mit dem Reisen starten. Nachdem COVID mich 2020 ausgebremst hat, habe ich zwischenzeitlich die Reihenfolge meiner Reisen angepasst – nun geht es nach Ostern erst einmal nach Slowenien.
21. April 2022
Es war ein Katzensprung nach Landeck – schönster Sonnenschein und frühlingshaft warm – darum gleich ohne Halt weiter, hinauf nach Serfaus. Einigen werden die Bilder vom Komperdell und dem Panorama Genussweg sicher bekannt vorkommen.
22. April 2022
Knapp 80 km öde Inntal-Autobahn, aber dann wurde ich entschädigt. Der Gerlospass, heute leider nicht auf dem Töff, trotzdem tolle Strasse mit herrlichen Weitblicken, im unteren Drittel mit Aussicht auf die Krimmlerfälle. Obwohl ich zusammen mit Alexandra die Fälle schon besucht hatte, da musste ich hin. Sozusagen keine Menschen, kein Eintritt – Aufstieg auf eigene Gefahr – nur tosende Wassermassen.
23. April 2022 / Mittersill – Hohen Tauern (HT) Tunnel – Lienz – Oberes Drautal – Millstätt – Villach – Wurzenpass – Kranjska Gora
Heute habe ich mein Zielland erreicht. Angefangen mit der Rampe zum „Hohen Tauern Tunnel“, dann runter ins „Obere Drautal“ – wunderbar ländlich mit vielen kleinen Seen. Millstätt, am gleichnamigen See, die Promenade kaum zu erwähnen, da das Seeufer mit Hotels zugebaut ist. Je weiter östlich desto schöner die alten Hotels, eher als Villen zu bezeichnen. Der Wurzenpass war für meinen Ländi wirklich eine Herausforderung, bis zu 18% Steigung! Und genauso steil geht es runter nach Kranjska Gora, ein Skiort wie viele – mehrheitlich hässlich. Die Hochebene jedoch ist dafür umso schöner.
Vor dem HT Tunnel Ausblick auf HT Stiftskirche in Millstätt Hotel-Villa Millstätt Idyllisch gepicknickt Hochmoor bei Kranjska Gora Noch der schönere Teil von Kranjska Gora
24. April 2022 / Kranjska Gora – Vršič-Pass – Triglav-Nationalpark – Soča-Tal – Passo del Predil – Cave del Predil und zurück
Na ja, es war Regen vorausgesagt und so war es denn auch. Auf dem Vršič-Pass war es Schnee, so dass auf dem Rückweg auch die Strasse weiss war. Allein der Vršič-Pass weisst 44 Kehren in einer Richtung auf und die Beschaffenheit der Strasse würde ich als schlecht bezeichnen – das richtige Terrain für meinen Landi. Gerade fühle ich mich so etwas wie seekrank, für BeifahrerInnen wäre das wohl noch schlimmer gewesen. Es hat mehrheitlich geregnet bis gegossen, aber landschaftlich ist diese Strecke schwer zu topen. Für Insider – die Cave del Predil war mein erstes „Lost Places“ Ziel. Leider kann das Eisenwerk nicht mehr besichtigt werden, doch allein von aussen ist es beeindruckend!
Blick aus meinem Zimmer Zwei Böcke … Rusca kapelica – wie ein Puppenhaus Wer hätte das gedacht … … sehr gemütlich – Mittagspause Lost Places – Cave del Predil
25. April 2022 / Kranjska Gora – Vršič-Pass – Triglav-Nationalpark – Soča-Tal – Bovec – Kobarid
Bevor es weiterging, hatte ich noch eine Wanderung zur Planinski dom Tamar nachzuholen. Und es hat sich gelohnt. Ich war zeitig unterwegs und die Wolken hatten sich noch nicht ganz aus den Berggipfeln verzogen. Die Sonne kämpfte sich durch und machte auch die obersten Spitzen sichtbar – herrlich. Danach machte ich mich wieder auf die Fahrt über den Vršič-Pass, der sich von einer total anderen Seite präsentierte. Es hört sich langweilig an aber der Weg führte mich erneut durch das Soča-Tal, an dieser Landschaft kann ich mich nicht satt sehen. Ab Bovec dann eine neue Strecke; auch diese könnte ich von der Attraktivität her noch einmal fahren – keine Angst, das mach ich nicht.
Triglav-Nationalpark Kurz vor der Passhöhe
Die Soča an einer sehr engen Stelle
26. April 2022 / Kobarid – Tolmin – Most na Soči – Baca pri Modreju – Bača-Tal – Bohinjsko sedlo (1277m) – Bohinjska Bistrica – Ukanc
Juhe, der Regen hat mich wieder! Und zwar genau zu dem Zeitpunkt als ich 200m auf meinem Spaziergang zurückgelegt hatte, ging es los und es hat bis jetzt nicht aufgehört zu regnen. Aaaber, für die nächsten Tage ist schönes Wetter vorausgesagt – ich freue mich. Heute bin ich weiter der Soča gefolgt und ab Bača pri Modreju das Bača-Tal hoch gefahren. Unglaublich, auf dem Bohinjsko sedlo-Pass liegt auf beiden Seiten der Strasse noch 1m Schnee. Nun bin ich in einem B&B im Paradies, in Ukanc am Bohinjsko jezero gelandet. Noch immer oder besser wieder bin ich im Triglav Nationalpark – Luftlinie habe ich mich nur ca. 18km nach Osten bewegt. Schon an den letzten beiden Tagen habe ich geschwärmt vom Triglav aber diese Region toppt alles noch einmal. Wenn ihr mal nicht wisst, wo ihr gerne Ferien machen würdet und die Natur liebt, fahrt her!
Könnte auch ein „Lost places“ sein Den Zug habe ich um 1 Minute verpasst Regen kann auch schön sein
Mein Zimmer ist im 2. OG links Die Zufahrt führt über diese Brücke und der Fluss grenzt direkt an den Garten
27. April 2022 / Ukanc -Šotno barje Goreljek – Koprivnik – Srednja – Ukanc
Mein erstes Ziel war ein Naturlehrpfad rund um ein Torfmoor namens Šotno barje Goreljek. Der viele Schnee hat alles platt gedrückt auch teilweise die Erklärungstafeln. Meinen eigentlich geplanten Rundgang habe ich noch etwas ausgedehnt, die Weitsicht und die Wiesen voller Krokusse wollte ich noch etwas geniessen. Die B&B-Besitzerin hat mir den Tipp gegeben, auf der Rückfahrt unbedingt über Koprivnik zu fahren und dann die 905 zu nehmen. Gute Strasse mit einem immer wiederkehrenden Ausblick über den Bohinjsko-Jezero (-See) bis beinahe zum B&B. Ich fuhr weiter bis Srednja um eine kurze Wanderung an der Ribnica hoch zu den beiden Fällen zu machen. Danach wollte ich an der Mostnica hoch und auch deren Fälle sehen. Dazu kam es heute aber dann doch nicht mehr. Heute zeige ich euch nur Bilder von der Ribnica-Wanderung, ich bin ja noch zwei Tage hier und kann die Bilder aus der Region noch nachliefern. Übrigens – für mich kaum zu glauben – eine Reisewoche ist schon um.
Die Ribnica im unteren Teil Viele kleine Bäche fliessen in die Ribnica
Da muss man rüber … … geschafft, und das 4x beim hoch- und 4x beim runterlaufen Finde den Weg durch den Matsch
Oberer Fall Unterer Fall
28. April 2022 / Ukanc – Ribčev Laz – Ukanc – Koča pri Savici – Slap Savica – Ukanc
Heute war Wandertag, fast jedenfalls. Vom B&B direkt zum linken Ufer des Sees. Wunderbare Spiegelungen – es geht noch kein hauch eines Windes – empfangen mich bei glasklarem Wasser. Gestern beim Start meines Ausflugs mit dem Auto Richtung Ribčev Laz, schaue ich aus dem linken Seitenfenster von der Strasse hinunter in den See. Das erste was ich sehe sind die Gipfel der Berge, ich habe zuerst nicht realisiert was da los ist, weil die Berge waren so detailliert und klar erkennbar – surrealistisch irgendwie. Zurück zum Spaziergang. Der Seeuferweg 6.5km lang und einfach zu gehen, der Weg ist beliebt, man trifft viele Leute. In der Hochsaison ist das wohl so was wie eine Wanderautobahn. Aber heute war es ok. Ich habe viele Fotostopps eingelegt, rumgetrödelt, die Sonne genossen, ein Eis geschlemmt und so kam es, dass ich erst um 14: 50 Uhr das Boot zurück nach Ukanc genommen habe. Um zur Koča pri Savici-Hütte hochzulaufen war es dann zu spät. So habe ich mir den Landi geschnappt und bin hoch gefahren. Die Slap Savica (Savicafälle) wollte ich heute unbedingt noch sehen. Die werden einem aber nicht geschenkt, und da meine ich nicht die EUR 2.50 Eintritt sonder die 550 Treppenstufen die man hochgehen muss – und natürlich auch wieder runter. Schon beim hochgehen zu den Treppen wird man von der tosenden Savia begleitet und hat wunderbare Einblicke in das Tal. Auf den Treppen dann sieht man die Savica kaum mehr, das Tal ist zu Steil und zu tief. Oben angekommen wird man für alles entschädigt. Ein kraftvoller Wasserfall. Die einheimischen sprechen von zwei Fällen die zusammen ein „A“ bilden – naja, kann man so sehen. Für mich ist der zweite Fall schon eher ein Rinnsal.
Torfmoor Šotno barje Goreljek Wiesen voll mit Krokussen Und immer wieder schöne Weitblicke über das Bohinjsko-Jezero-Gebiet
Krass, die Spiegelungen der Berge – richtig klar Ich habe meine Fernsteuerung der Kamera wieder zum laufen gebracht Ein Panorama von vielen
Da hinten war ich gestern Das E-Boot ist aus Berchtesgaden Ribčev Laz am unteren Ende des Sees – wir legen ab …
Die Savica beim Aufstieg Die Belohnung Im Abendlicht glänzt die Savica golden
29. April 2022 / Ukanc – Korita Mostnice – Ukanc
Die Nacht hat nicht vollständig zur Erholung meiner weichen Beine von gestern ausgereicht. Somit habe ich mir für heute nur die Wanderung in der Korita Mostnice (Mostnice Klamm) vorgenommen. Die Fahrt dahin dauert gerade mal 15 Minuten und Parkplätze im Tal waren noch genug vorhanden. Alle meine Vorstellungen wurden übertroffen. Ein gut ausgebauter Weg, perfektes Wetter, tausend Möglichkeiten immer wieder an die Mostnice runter zu steigen um Fotos zu machen. Den „Rundgang“ kann sogar ich mit müden Beinen in 1.5 Stunden locker bewältigen. Am Ende hatte ich mir wegen meiner Fotos beinahe 4 Stunden Zeit gelassen. Es tut mir ja leid, Ihr seid wohl langsam der Bilder von Flüssen und Fällen überdrüssig aber mir geht das Herz auf bei diesen Spaziergängen. Eine Überraschung gab es dann noch beim Parkticket. Haltet Euch fest – EUR 12 müsste ich für die Parkdauer berappen. Wenn man bedenkt, dass für die Klamm auch 2.50 (Seniorenpreis) bezahlt werden müssen ist das wohl ein Einträgliches Geschäft für die Gemeinde.
Herrlicher Empfang in die Kluft Wenn ich alles richtig verstanden habe, soll dies die Teufelsbrücke sein Sonne und Schatten wechseln sich wunderbar ab
Von überall her kommt Wasser und die Farben – faszinierend Es soll hier sogar Elefanten geben … und zwischendurch wird es auch einmal sehr eng Mein Rundgang ist schon bald zu Ende
30. April 2022 / Ukanc – entlang der Sava Bohinjka – Bled – Radovjilka – Kamna Gorcia – Jamnik – Kranj
Die Region um Ukanc zu verlassen fiel mir nicht sooo leicht, es hätte sicher noch viel neues zu entdecken gegeben. Aber auf meiner Reise liegt noch viel unbekanntes, worauf ich mich freuen kann – also einfach weiter fahren. Bled ist offensichtlich ein Touri-Magnet. In Ukanc waren auch nicht wenig Leute, Bled im Vergleich dazu ist überlaufen und daran muss ich mich erst mal wieder gewöhnen. Es war geplant drei Stopps rund um den Bleder-See einzulegen. Das Ganze ist jedoch sehr überschaubar, darum habe ich alles zu Fuss gemacht. Danach ging es weiter nach Radovjilka, ein wirklich malerisches kleines Städtchen. Für alle die Oberkrainer-Musik mögen, ist es eine Hochburg! Die Familie Avsenic ist weit über Slowenien hinaus berühmt und stammt aus Begunje, einem Nachbardorf. Nach Radovjilka ging es auf sehr kleinen Strassen weiter um die Autobahn zu meiden. Kurz vor der Passhöhe tauchte urplötzlich eine Kappelle in sensationeller Lage auf – die Bilder sprechen für sich. Auf Fotos von Kranjska müsst ihr bis morgen warten.
Die Kirche befindet sich auf der Insel Der Aufstieg zum Schloss Das Schloss ist leider nichts besonders – die Aussicht dafür schon
Pittoresk gelegen die Kapelle Die Weitsicht auf alle Seiten grenzenlos
01. Mai 2022 / Kranj – Moste pro Komedi – Kamnik – Kregarjevo – Podlom – und zurück
In den Slowenien-Reiseführern wird die Hochalm Velika Planina nur selten erwähnt, der Tipp kam von Jana, der Besitzerin des B&B in Ukanc. Die Hochebene kann man von vielen Seiten her erwandern, es gibt auch eine Seilbahn, von deren Bergstation man in knapp einer Stunde zum Hirtendorf kommt. Ich bin ab Podlom die unbefestigte Strasse hochgefahren, bis fertig. Dann habe ich mir meine Wanderroute in die App eingegeben und bin losgelaufen. Unglücklicherweise konnte ich die Trampelpfade unter dem vielen Laub nicht ausmachen. So bin ich halt in dem sausteilen Gelände etwas herumgeirrt bis endlich der Hauptweg sichtbar wurde. Steil blieb es allemal, einmal oben angekommen, vergisst man das sofort wieder. Auf der Hochebene Velika planina befindet sich eine der wenigen erhalten gebliebenen hochalpinen Hirtensiedlungen Europas. Die Hirten treiben die Kühe leider erst Mitte Juni auf die Alm. Somit sind in die »Hirtenhütten«, die mit typischen Fichtenschindenln bedeckt sind, noch unbewohnt – trotzdem einzigartig.
Sausteil finde ich … Wer entdeckt den Landi Auf der Hochalm, blumige Wiesen zum Empfang
02. Mai 2022 / Kranj – Volčji Potok Arboretum-Park – Kamnik – Gornji Grad – Savinja-Tal – Logarska Dolina
Jetzt war ich zwei Nächte in Kranj und habe vom Städtchen beinahe nichts gesehen. Bevor ich weiterfahre hohle ich das nach. Kranj ist ganz nett, auch wenn ich ehrlich gesagt mehr erwartet hätte. Kaum auf der Piste regnet es auch schon wieder. In meiner Zielrichtung scheint es trocken und hell. Am Volčji Potok Arboretum-Park scheint gar die Sonne. Schon kurz nach dem Eingang in den Park war ich geflasht! Hat jemand eine Ahnung wieviele Sorten Tulpen dass es gibt? Dann schaut mal auf das Bild, alle zwei Meter eine andere Sorte, soweit das Auge reicht. Da die Rosen erst im Juni blühen, werden zu dieser Jahreszeit Tulpen angesät. Und nicht nur das, der Park ist auch wegen seiner vielen alten Bäume äusserst sehenswert, auf der ganzen Anlage sind schöne Cafés und Restaurants verteilt, alles herrlich gemacht. Wie der Name des Parks verspricht, muss da wohl auch eine Ruine sein. Fünfzig Höhenmeter später war ich da, und war enttäuscht von den paar Steinen die noch vom ehemaligen Stari Grad übrig sind. Also wieder runter in die Parkanlage und da kam der Dino-Angriff! Wale schwimmen in der Luft und die Schwanzflossen ragen beim Eintauchen in den Rasen hoch hinaus. Schöne Idee finde ich. Nur ein paar Kilometer weiter Kamnik, wieder so eine Stadt deren Besichtigung sich lohnt? Doch diesmal wurden meine Zweifel nicht bestätigt, im Gegenteil. Auf der Weiterfahrt nach Logarska Dolina bin ich meinem Navi gefolgt, das halt so sein Eigenleben hat. Es führte mich nach Gornji Grad, wo die Kathedrale des Hl. Mohors und Fortunato beinahe grösser ist als das Dorf – übrigens ist es auch die grösste in ganz Slowenien. In der Fortsetzung der Etappe fuhr ich das Savinja-Tal hoch – traumhaft schön, leider gibt es davon keine Bilder, Anhalten war nicht möglich.
Rechts meine Unterkunft Ganz nett, das Städtchen Und ein paar richtig schöne Ecken gibt es auch
Tulpen und kein Ende in Sicht Die Auswahl fiel schwer Baby-Farn Auch eine Möglichkeit eine Brücke zu bauen Was für ein Schreck Die Grössenverhältnisse der Dinos, Mammuts, Delphine und Wale entsprechen der Realität – tolle Idee
03. Mai 2022 / Solčava – Luče – Ljubno – Rečica ob Savinji – Nazarje – Mozirje
Die Fahrt heute hat mich schon nach wenigen Kilometern, auf eine sehr kleine Strasse (927), die über grosse Teile unbefestigt ist, geführt. Ich würde dieser Strecke den Namen Panorama-Strasse geben. Alle paar hundert Meter ein Aussichtspunkt. Ihr wisst, mein Navi hat mich gestern über eine Strasse geleitet, die ich nicht geplant hatte. Nach der 927 bin zurück in das Tal der Savinja, so kann ich davon noch ein paar Bilder nachliefern. Der nächste Stopp galt dem Frančiškanski samostan Franziskaner-Kloster in Nazarje, was ein richtiger Industrieort geworden ist. Somit ist der Ausblick vom Kloster ein wenig getrübt und je weiter östlich, desto mehr Industrie. Aber es gibt ja Zoom-Objektive und Fotoapps womit man die weniger schönen Dinge einfach abschneidet. Wie meistens in Slowenien, war die Kirche verschlossen.
Sonnenaufgang im Logarska Dolina Immer wieder atemberaubende Ausblicke von der 927 Sämtliche Aussichtspunkte sind mit diesem Drachen ausgestattet Ein Blick runter in das Logarska Dolina
Genau die richtige Brücke für Alexandra Gemächlich fliesst die Savinja dahin Ein beliebter Kletterfelsen – gestern war hier viel los
04. Mai 2022 / Mozirje – Šoštanj – Zavodnje – Uršlja Gora – Črna na Koroškem – Mežica – Ravne na Koroškem – Kotlje – Slovenj Gradec
Ein wundervoller Morgen erwartete mich heute bei der Abfahrt. Schon von Šoštanj aus konnte ich mein erstes Ziel, hoch oben am Horizont ausmachen, es strahlte mir richtig entgegen. Und ich kam richtig auf meine Kosten. Bald nach Zavodnje auf der 425 ging es rechts ab in eine unbefestigte Strasse. Aus der Strasse wurde ein Weg der immer enger und rauer wurde, der Ländi muss sich wie zu Hause gefühlt haben. Nach einem drittel der Strecke ging es wieder lange steil runter, so langsam hatte ich Zweifel ob ich wirklich auf dem richtigen Kurs bin. Das konnte ich nur heraus finden, indem ich weiter fuhr und es stimmte alles – es war eine Heidengaudi! Und es kommt ja noch besser, diese Off-road-Stercke durfte ich ja auch wieder zurück fahren. Vom höchsten per Auto zu erreichenden Punkt, ging es dann noch zwei Kilometer und knapp 300 Höhenmeter bis zum (1699m). Oben angekommen erwartete mich die Kirche der Heiligen Ursula, die höchst gelegene Kirche Sloweniens und auf der Spitze des Berges ein überragendes Panorama mit Ausblick auf das Meža-, Mislinja-, Drau- und Šaleška-Tal. Leider konnte ich das gar nicht lange geniessen. Von Nordwesten schlich sich ein Gewitter an und das Donnergrollen liess mich den Berg schnellstens verlassen. Auf dem Runterweg habe ich einen Deutsch sprechenden Einheimischen beim Pinkeln gestört, dafür hat er mich dann bis zum Ländi begleitet, ein witziger Typ, der ebenfalls gerne Fotos schiesst. Der Rest der Fahrt war eher langweilig, bis auf den Off-road-Teil natürlich.
Am Horizont schon zu erkennen – Kirche der Heiligen Ursula Nur noch wenige Meter und ich bin endlich oben Sehr schwach zu erkennen die beiden Seen bei Velenje Beim Abstieg vom Uršlja Gora – der schöne Blick auf Kirche und Berghaus Der Donner vom nahenden Gewitter treibt mich runter
05. Mai 2020 / Slovenj Gradec – Rogla – Lovrenška jezera und zurück
Bei meiner Ankunft im Hotel gestern , wurde ich auf nette Art gefragt was ich denn in Slovenj Gradec gerne unternehmen möchte. Es hat sich sehr schnell herausgestellt, das ich an einen Wanderfreak geraten bin. Er hat mir direkt auf dem Web ein paar schöne Ausflüge gezeigt und auch gleich aufgeschrieben. Meine Wahl fiel auf Lovrenška jezera. Die Torfmoore und Seen gehören zu den schönsten Natursehenswürdigkeiten des Pohorje Gebirges. Das Moor liegt auf dem kuppigen Kamm der Planika, am Quellgebiet der Bäche Pohorje Radolnja, Mislinja und Velka und umfasst 20 grössere und kleinere Seen. Hinterher habe ich einen Rundgang durch Slonenj Gradec gemacht – klein, nett, besonders? – nein.
Die Landschaft ist roh und karg, hat aber auch seinen Reiz Ehrlich – das hättet ihr hören sollen – so richtig matschig Ganz besonders das Hochmoor – alles Zwergkiefern (vielleicht) … … und immer wieder tauchen kleine Seen auf
Das ganze Städtchen ein Parkplatz Die Kirche von aussen ist nichts besonderes … … aber von innen, prunkvoll
06. Mai 2022 / Slovenj Gradec – Dravograd – Muta – Radlje ob Dravi – Podvelka – Selnica ob Davi – Maribor
Über weite Stecken ging es heute der Drau entlang nach Maribor. Leider gibt es auf diesem Weg keine Varianten. Will man der Drau folgen, muss man auf der Hauptachse bleiben und fährt meistens links der Drau. Will man ein paar Bilder der schönen Landschaft schiessen, muss man immer eine Brücke nutzen. Mein erster Spaziergang in Maribor zeigt, wie prächtig dies Stadt bis vor dem Krieg gewesen sein muss. Im Wechselspiel zwischen historischen Bauten und langweiligem 60-iger Jahre-Charme weiss ich nicht recht ob ich diese Stadt toll finden soll oder nicht. Das wird sich dann in den kommenden beiden Tagen zeigen.
07. Mai 2022 / Maribor – Selnica ob Dravi – Podvelka – Lovrence na Pohorju – Ruše – Maribor
Meine Motivation, bei starkem Regen in der Stadt spazieren zu gehen, wahr gleich Null. Ich beschloss eine Rundfahrt westlich von Maribor zu unternehmen, weil es in diesem Teil, unter anderem einige Schlösser geben soll. Meine bisherigen Erfahrungen mit Schlössern in Slowenien sind nicht gerade gut. Manchmal ist es nicht erkennbar vor einem Schloss zu stehen, wir würden dazu nicht einmal Villa sagen. Oft sind die Gebäude noch bewohnt aber in sehr schlechtem Zustand oder noch miserabler, unbewohnt und dem Zerfall überlassen. So könnte man meinen Ausflug heute auch unter „Lost Places“ einordnen, obwohl keiner dieser Plätze im Buch erwähnt ist. Auf mich strahlen diese Orte trotzdem eine starke Faszination aus, und ich finde die Bilder sprechen für sich.
Die Fala Hydro Power Plant wird selbstverständlich noch betrieben Man fühlt sich schon mal fünfzig Jahre zurück versetzt
ob der derben MechanikDie Stahlkonstruktion der Eisenbahnbrücke passt irgendwie gut zur Landschaft
Industriemuseum – wahr leider Geschlossen
die andere Richtung erspare ich euch
08. Mai 2022 / Maribor – Gačnik (Weinkellerei Dveri Pax) und Umgebung
Den Spaziergang durch Maribor habe ich heute noch etwas ausgedehnt. Meine Hoffnung auf viel mehr Sehenswertes und Schönes blieb eher unerfüllt. Das Gebiet nördlich und nordöstlich von Maribor gehörte früher zur Steiermark und ist als Weinbauregion sehr bekannt. Es werden vor allem Weissweine von bester Güte produziert. Eine bei uns absolut unbekannte Traubensorte ist Furmint, deren Beeren sehr gross sind und die davon gekelterten Weine immer wieder hochgelobt und prämiert werden. Warum dem so ist, musste ich selber herausfinden. Auf dem Weingut Dveri Pax wurde ich sehr freundlich empfangen und durfte mir aus einer Liste von etwa 30 Weinen aussuchen was ich degustieren wollte – selbstverschtändlisch habe ich allesch probiiiirt – nein Spass. Zu jedem Wein hat Samo erklärt woher genau er kommt und wie er ausgebaut wurde – ich habe es wirklich genossen. Zu guter Letzt gab es noch ein paar Tipps für meine Weiterreise, die ich mir heute Abend mal noch genauer anschaue.
Basilika der Mutter der Barmherzigkeit Mosaik über dem Portal der Basilika Der heilige Florian am gleichnamigen Platz Park im nördlichen Teil von Maribor Von der Fussgängerbrücke über die Drau nach Westen geschaut
Schönes Anwesen – das Weingut Dveri Pax Der Degustationsraum … … und das Restaurant
09. Mai 2022 / Maribor – Pesnica – Lenart – Benedikt – Gornja Radgona – Radenci – Murska Sobota – Moravske Toplice
Gestern, als wir bei der Weindegustation auf meine Reise zu sprechen kamen, meinte Samo, dann fährst du also ins flache Land. Und genauso ist es. Landwirtschaft und Industrie liegen nahe beisammen. Diese Region unterscheidet sich kaum von weiten Teilen der Schweiz. Alle drei Kilometer ein Dorf, alle 500 m ein Kreisel und die Strassen tiptop. Auf dieser Fahrt gab es nicht viel was hervorgehoben werden müsste, ein paar schöne Bilder hat es trotzdem gegeben.
Das Schloss Hrastovec ist heute ein Spital Das Schloss beheimatet ein Museum für Heilkräuter …g … und vom Schlossgarten der Blick nach Österreich – Oberradkersburg Schönes Portal vom Schloss Murks Sobota im gleichnamigen Ort Spomenik Zmage – Denkmäler wie dieses findet man in vielen Städten Schloss Beltinci
10. Mai 2022 / Moravske Toplice – Puconci – Grad – Trdkova – Dreiländereck – Šulinci – Berkovci – Rotunda Selo (Hl. Nikolaus) – Moravske Toplice
Die Fahrt durch den Landschaftspark „Krajinski Park Goričko“ wahr abwechslungsreich. Das Gebiet ist hügelig, daher konnte ich immer wieder tolle Fernsichten genießen, Schlösser, Museen, Kapellen und ein Sparziergang zum Dreiländereck haben die Abwechslung ausgemacht. Je mehr man sich der Grenze zu Österreich und Ungarn nähert, desto kleiner werden die Dörfer. Dreiländerecken gibt es auf der Welt viele, an manchen dieser Grenzsteine hat man tolle Aussichten auf Berge oder Flüsse, hier leider nicht. Der Grenzstein mit den drei Wappen von Slowenien, Österreich und Ungarn steht mitten im Wald und wurde im Mai 1923 fertiggestellt. Eine eindrückliche Überraschung bot dann die Rotunde des heiligen Nikolaus in Selo. Das unscheinbare Kapellchen mitten in der Landschaft ist natürlich geschlossen. Zweihundert Meter weiter, am Parkplatz kann man sich gegen eine Gebühr von EUR 2 die Kapelle öffnen lassen. Tritt man ein, blickt man auf Fresken aus dem 14. Jahrhundert die teilweise überraschend gut erhalten sind – wirklich, wirklich toll!
Dieses Bild ist inspiriert von den Karten des
Landschaftsparks „Krajinski Park Goričko“Der Kunst des Eier bemalen war eine separate Ausstellung gewidmet
Mit zehn Schritten hat man drei Länder betreten Die Wappen von Österreich und Slowenien – Ungarn auf dritten Seite
wunderbar erhaltenen Fresken aus dem 14. Jahrhundert
Gnadenthron und Passionszyklus Die heiligen drei Könige
11. Mai 2022 / Moravske Toplice – Bogojina – Dobrovnik – Lendava – Razkrižje – Ljutomer – Jeruzalem – Središče ob Dravi – Ivanjkovci – Ormoz – Senešci – Ptuj
Nach meiner Weinverkostung in Dveri Pax hat mir Samu diverse Tipps für die Region mitgegeben durch die ich heute gefahren bin und davon habe ich einige abgeklappert – aber jetzt mal der Reihe nach. der erste Halt galt der Christi-Himmelfahrt-Kirche in Bogojina, so ein Kirchturm ist mir noch nie untergekommen. Die Kirche entstand in den 1920er Jahren nach Plänen des slowenischen Architekten Jože Plečnik. Die Einheimischen nennen das markante Gebäude Weiße Taube (bela golobica). Ausserdem habe ich heute gelernt, Jože Plečnik ist ein wirklich bedeutender in seinem Fach, von ihm gibt es einige Gebäude in Wien und in Ljubljana wird uns sein Schaffen auch wieder begleiten. Am Vinarium-Turm in Lendava musste ich leider unten bleiben, die Aussicht über den Osten Sloweniens, Ungarn und Kroatien blieb mir verwehrt, wegen elektrischer Revisionen am Turm – by the way – dies war der östlichste Punkt meiner Reise, ab jetzt geht es wieder zurück über den Süden. Die Fahrt durch das hügelige Weinbaugebiet von Jeruzalem war wieder voll nach meinem Geschmack. So, nun waren die Tipps von Samu dran. Erst der Besuch einer Kürbiskernmühle in Središče ob Dravi, die wirklich tolle Öle produzieren, Mittagessen in Ivanjkovci, es gab Rehrücken – delikat – und dann zur Familie Kogl in Senešci, Wein degustieren. Von dort war es nicht mehr weit nach Ptuj.
der Kürbiskernmühle in Središče ob Dravi
12. Mai 2022 / Ptuj-Stadtspaziergang / Muzikafe B&B – Entlang der Drau – Minoritski Kloster – Rathaus-(Platz) – St. Georgskirche – Schloss Ptuj – Dominikanerkloster – Muzikafe B&B
Die Entstehung von Ptuj geht zurück auf das 11. Jahrhundert bzw. der Schlossberg wurde schon im 5. Jahrhundert besiedelt. Leider wurden auch hier viele Gebäude zerbombt und nach den Kriegen wieder rekonstruiert. Die Altstadt präsentiert sich schön, lebendig und obwohl so klein, gibt es einiges zu sehen. Begonnen habe ich meinen Spaziergang an der Drau. Der Blick von der Fussgängerbrücke auf Stadt und Schloss – herrlich.
Wie so oft, war auch der Zutritt zur St. Georgskirche durch ein Gitter verwehrt. Beim Rausgehen stand mir eine Tourigruppe im Weg. Ok, dachte ich, dann ist das wohl mein Schlüssel für das Gittertor. Und so war es auch. Nach kurzem Warten war der „Schlüsseljunge“ in der Gestalt eines Mönchs da und bat uns herein. Sein Vortrag zur Entstehung und Ausbau der Kirche war interessant und Witzig.
Das Schloss Ptuj soll eines der schönsten Schlösser in Slowenien sein. Die Ausstellung zur feudalen Wohnkultur vom 16. – 20. Jahrhundert ist jedenfalls toll.
Das Dominikanerkloster wurde 1230 gegründet und 1785 für unabhängig erklärt. Heute ist es eine Kulturstätte, der Kirchenkomplex wurde zu einem Theater- und Konzertsaal umgebaut. Die zahlreichen Fresken und Statuen wurden soweit möglich erhalten.
Wie schon in der Rotunde von Selo, auch hier eine Freske der heiligen drei Könige
Gerade jetzt sitze ich an einem Singer-Nähmaschinentisch und schreibe diesen Reisebericht aus Ptuj – der Innenhof des MusiKafe, ein Kleinod, einmalig und liebevoll gestaltet von einem Paar, das lange Zeit in der Welt herumgereist ist und beschlossen hat, dass die Welt nun zu ihnen kommen soll – ich finde da kommt jeder gerne hin ….
… und auch schlagen lässt es sich hier gut – mein Zimmer.
13. Mai 2022 / Ptuj – Ižakovci – Hajdina – Slovenska Bistrica – Slovenske Konjice – Rogaška Slatina
Die Schiffsmühle in Ižakovci ist, neben der Schiffsmühle in Veržej die einzige schwimmende Mühle auf der Mur und das nicht zufällig – die Mur zieht hier richtig stark.
Das Brot aus der Mühle soll gut schmecken Man kann sogar mit dem Auto über die Mur übersetzen
Das Schloss Slovenska Bistrica wurde 1313 zum ersten Mal als Burg erwähnt, die aber 1384 niederbrannte. Das neue Gebäude musste zahlreiche Belagerungen durchstehen (Ungarn, Baumkirchners Belagerung, Türkeneinfälle).
Die Kartause von Žiče ist ein ehemaliges Kloster, in dem einst die „weißen Mönche“ lebten. Heute ist es ein Ort der Entspannung und eine mysteriöse Schönheit. In den Jahren 1160 bis 1165 ließ der steirische Markgraf Ottokar III., der gerne Slovenske Konjice besuchte, im abgelegenen Tal des hl. Johannes des Täufers ein französisches Kartäuserhaus errichten. Dieser Ort strahlt Ruhe und Kraft aus die einem gerne länger verweilen lassen.
In Rogaška Slatina sind die Glasbläserkunst und das einzigartige heilbringende Mineralwasser Donat Mg zu Hause. Die Parkpromenade zwischen den Jugendstilgebäuden verbindet schon seit vier Jahrhunderten das berühmte Heilbad mit dem erstklassigen Medizinzentrum. Zahlreiche Spazierwege locken hinaus in die Natur.
14. Mai 2022 / Rogaška Slatina
Morgens um acht ging es schon los mit der Bespassung der Frühaufsteher. Es fand so was ähnliches wie der Slowup in unserer Region, nur halt mit mehr Klamauk, statt. Um 14 Uhr war der Spuk dann wieder zu Ende und die Ruhe hat wieder Besitz von Rogaška Slatina genommen.
Die Animation der Teilnehmer am „Slowup“ ging schon früh los Letzte Verpflegungsstation vor dem Ziel
Es gibt eine besondere Legende über Rogaška Slatina … Pegasus, aus der griechischen Mythologie, entdeckte etwas Einzigartiges. Als es mit dem Huf auf den Boden schlug, sprudelte Wasser aus der Erde. Dieses Wasser enthält den weltweit höchsten Gehalt an natürlichem Magnesium. Die Legende lebt noch heute … und die Menschen irren im Ort umher, auf der Suche nach der richtigen Therme.
Pegasus nachdem es die Quelle aufgetreten hat Die Pilger auf der Suche … … hier im Gesundheitszentrum kann man sich das heilende Wasser abfüllen
In Rogaška Slatina befindet sich eine grosse Kristallglas Manufaktur. Aus der Besichtigung wurde leider nichts, obwohl die Website etwas anderes verspricht – entweder liegt es an der Übersetzung in andere Sprachen oder sie vergessen ihr Seite zu aktualisieren – ich denke eher das Zweite. Folglich keine Bilder der Glasbläserei aber dafür noch ein paar Impressionen aus dem Ort.
15. Mai 2022 / Rogaška Slatina – Podčetrtek – Šentjur – Olimje – Šmarje pri Jelšah – Celje
Nördlich Olimje, weit ausserhalb, galt mein erster Halt dem Kloster mit gleichem Namen. Unverhofft konnte ich einer Segnung von Motorradfahrern beiwohnen die alle ihr Herz der Marke Tomos verschrieben haben. Geschätzt waren es ca. 200 Kleinmotorräder die da versammelt waren.
Bei der Planung meiner Reise habe ich gesehen, dass fussläufig zum Kloster eine Chocolateria sein sollte. Ich konnte es nicht so recht glauben – so weit abseits – und noch weniger traute ich meinen Augen, als ich die Warteschlange gesehen habe. Da MUSSTE ich rein. Noch weiss ich nicht wie die Schokolade schmeckt und wie viel von meinem Kauf den Weg bis nach Hause schafft.
Zwei meiner Ziele konnte ich nicht anfahren. Mehre Fahrverbote wegen Baustellen auf Drittklass-Strassen ohne Umleitungsschilder haben mich dazu gezwungen direkt zur Burg Celje weiter zu fahren – eine fantastische Burg. Ich fühlte mich ins Mittelalter zurück versetzt. Auf der Burg finden Konzerte und Freilufttheater auf den verschiedenen Bühnen statt, echt alles perfekt in die Architektur integriert.
Mein Endziel heute war Celje, nette Altstadt. Ein spannender Mix von Bauten aus verschiedenen Zeitaltern, auffällig auch aus der sozialistischen Ära und einer, in Slowenien noch nicht gesehenen, Laden-Dichte.
16. Mai 2022 / Celje – Laško – Radeče – Sevnica – Krško – Škocjan – Šmarješke Toplice – Otočec – Novo mesto
Eine schwüle Hitze begleitete mich auf meiner Fahrt. Obwohl ich oft grössere Strassen ausgewählt hatte, gab es immer wieder Möglichkeiten für Fotostopps. In Laškoo musste ich zwingend anhalten um ein Bild der Brauerei zu machen. Hier streiten sich die Biertrinker in Slowenien wer das bessere Gebräu herstellt, Union oder Laško – ich weiss es auch nicht – mir schmeckt Laško besser.
Laško an der Savinja die bei Zidani Most in die Sava fliesst Das Schloss Sevnica , klein aber ganz nett – nur am Montag
muss man hier nichts wollen …… die Aussicht gibt es trotzdem jedem Tag … … sowie auch die von Schloss Rajhenburg an der Sava Im Hintergrund das Schloss Rajhenburg – an der Sava bin ich ein gutes Stück an der linken Seite runter und dann an der Rechten wieder hoch gefahren – sehr schön
Die folgenden Bilder könnten bei einigen von Euch Erinnerungen an lange Fahrten nach Griechenland hervorrufen. Das Schloss Otočecc liegt idyllisch auf einer kleinen Insel mitten in der Krka und ist schon seit langer Zeit ein Mittglied der Relais & Châteaux Sloweniens.
Den Spaziergang durch Novo Mesto habe ich vorzeitig, wegen einem herannahenden Gewitter abgebrochen. Den Rest hole ich morgen nach.
Der Hauptplatz in Novo mesto mit vielen gemütlichen und hipen Bars Die Kirche St. Lenart die zum Franziskanerkloster aus dem 15. Jahrhundert gehört Innen schlicht und schön Von der Kandinsky Brücke
17. Mai 2022 / Novo mesto – Metlika – Rosalnice – Črnomelj – Kočevje – Kostel – Ribnica – Velike Lašče – Škofljica – Ljubljana
Offensichtlich reicht mein Tages-Speicherplatz gerade mal so für 80 km. Heute bin ich mehr als das doppelte gefahren und ich weiss echt nicht was ich Euch schreiben soll. War es nicht so einprägsam, nicht so spannend oder war es einfach zu viel – ich weiss es nicht. Also schaut Euch die Bilder an und urteilt selbst.
Stephanskirche – unglaublich für den kleinen Ort
18. Mai 2022 / Ljubliana – Tivoli-Park & Altstadt 1. Teil
Auf dem Weg zum Tivoli Park ging es erst einmal vorbei an den Beton- und Glas-Bauten, wie es sie überall in Grossstädten gibt. Zwischendurch begegnen einem dann doch wieder ein paar Schmuckstücke wie die Oper, das Rimski Lapidarji Museum, die Moderna Galerija oder die Narodna Galerija.
Wie man es aus Grossstädten kennt Die Oper in Ljubljana
Schön gelegen das Café im Park Das Eichhörnchen hat sich beim Futtern nicht stören lassen – Fotogen So ähnlich sehe ich auch aus, wenn ich ein Hotel beziehe
Diese Altstadt ist wunderschön – wenn jemand mal Lust auf einen Städtetrip hat, und nicht weiss wohin er soll, Ljubljana würde ich weit oben in der Liste platzieren. Der heutige Stadtspaziergang war relativ kurz, ich wollte ja Alexandra am Flughafen abholen, aber es viel mir schwer die Tour abzubrechen, weil hinter jeder Ecke wieder etwas Neues, Interessantes auftauchte. Letztendlich aber kein Problem, es stehen uns noch zwei volle Tage für die Erkundung dieser tollen Stadt zur Verfügung.
Der Fluss Ljubljanica und die Drachenbrücke Der Robbov-Brunnen und im Hintergrund die Türme
des heiligen St. Nikolaus (Stolnica sv. Nikolaja)Eines der Portale der Stolnica sv. Nikolaja Der helle Wahnsinn dieser Prunk – unheimlich schöne Kathedrale
19. Mai 2022 / Ljubljana – Auf den Spuren von Jože Plečnik
Unsere private Stadtführung liess uns nicht nur Ljubljana sondern auch Jože Plečnik entdecken. Plečnik ist einer der genialsten, wenn nicht sogar der genialste slowenische Architekt. Architekt reicht eigentlich nicht, denn er war auch Möbeldesigner und Stadtplaner. Mit unserem Guide haben wir während 5 Stunden Plätze, Parks und Gebäude bestaunt, sind auf dem Dach einer von ihm entworfenen Schule gestanden, haben in seinem ehemaligen Universitäts-Arbeitszimmer gezeichnet, sind mit einem Boot auf der Ljubljanica unter seinen Brücken durchgefahren, haben mit einer VR-Brille (Virtual Reality) ausserhalb der Stadt gelegene Werke und 3D-Modelle von unrealisierten Werken angeschaut und haben im Garten seines Hauses, das heute ein Museum ist, gepicknickt. Und dies alles bei „Kaiser-Wetter“.
Typisch Plečnik – ein Kandelaber auf der „Drei Brücken“ Auf dem Schuldach stützen wir die Bauten seines Schülers Zwei Genies … Ausblick vom Schlossberg Hinunter mit dem Funiculaire bei bester Weitsicht Die Erklärung warum die Drachenbrücke so heisst Mit dem Bötchen auf der Ljubljanica vorbei an Werken von Plečnik VR Erlebnis – echt cool Das Schlaf und Arbeitszimmer des Meisterarchitekten – extra kurzes Bett um es nicht zu bequem zu haben – Arbeit ist wichtiger als Schlaf
20. Mai 2022 / Ljubljana – Letzter Stadtspaziergang
So langsam fühlen wir uns – vor allem Harry – schon wie Einheimische. Da der alte Stadtkern nicht besonders gross ist, entdecken wir wenig Neues, schauen uns jedoch gerne das ein oder andere nochmals an. Heutiges Highlight war die „Offene Küche“. Das Strassenessen vom Feinsten findet auf dem Markplatz an jedem sonnigen Freitag von Frühling bis Herbst statt. Über 40 Restaurants und übrige Lebensmittelkünstler haben ihre Küchen auf den Markplatz verlegt. Da fällt die Wahl schwer – es gibt sozusagen alles: slowenische und asiatische Spezialitäten, argentinische Steaks, Hamburger, Paella, Nudeln, Austern, Fisch, Crêpes, Kaiserschmarren und, und, und. Wir haben sogar ein schönes Plätzchen mit Blick auf den Fluss ergattert, wo wir unsere Leberli und Spanferkel geniessen konnten. Später wollen wir dann noch auf den Turm des Schlosses klettern, von wo aus Ljubljana uns zu Füssen liegen wird.
Ein skurriler Brunnen vor unserem Hotel Gestern haben wir offensichtlich einen guten Job
gemacht – die „Wolkenkratzer* stehen auch heute nochDer Robbov-Platz und rechts das Rathaus Im Rathaus eine tolle und ergreifende Fotoausstellung von
Kiew aus dem aktuellen Krieg in der UkraineDie neue Bürgermeisterin von Ljubljana? Die frische Zubereitung meiner Kalbsleberli – sehr sympathisch
die Köche und es wunderbar geschmecktIhr hättet das Gewusel in der „offenen Küche“ am Abend sehen sollen Frisch gestärkt und zufrieden
21. Mai 2022 / Ljubljana – Črna Vas (St. Michaels im Moor) – Borovnica – Vrhnika – Logatec – Postojna – Predjama – Izola
Heute geht es an die slowenische Küste. Doch unser erster Stopp ist nahe bei Ljubljana, die Kirche St. Michael im Moor. Plečnik lässt uns noch nicht ganz los – denn auch dies ist eines seiner Werke. Weiter geht‘s durch wunderschöne Moor-, Wiesen- und Hügellandschaft. Und dann kommt eine Weltsensation – die Grotte von Postojna. Das ist sozusagen die Wiege der Speläologie (Höhlenkunde) und Speläobiologie (Wissenschaft der Lebewesen in Höhlen). Mit einem Bähnchen fährt man in das mehr als 20 km lange Höhlensysteme hinein und hinaus. Zu Fuss kann man dann die Welt der Stalagmiten und Stalaktiten noch besser erkunden: den Kalvarienberg, den Spaghettisaal, weissen und roten Saal, den Brillianten, die Orgel und vieles mehr. Ach, und den Grottenolm, einen der 150 Arten von Lebewesen, haben wir auch angetroffen. Heute jagt ein Highlight das andere. Denn der nächste Halt ist bei der Höhlenburg von Predjama. Die Burg ist in und an den Fels gebaut – wunderbar die Geschichten, die der Audioguide uns erzählt hat und wunderbar auch die Ausblicke. An unserem Ziel in Izola sind wir herzlich begrüsst worden. In unserer wunderschönen Ferienwohnung direkt am Meer werden wir die nächste Woche verbringen.
Mit dem Blick vom Schlossturm auf Ljubljana nehmen wir
Abschied von der Stadt, morgen geht’s weiterSehr unkonventioneller Bau die St. Michaels Church von Plečnik Unterwegs ein kurzer Fotostopp direkt an unserer Route Der Zugang zum Höhlensystem von Postojna führt über diese Treppe von wo man dann mit einer Schmalspurbahn 2 Km ins Höhleninnere gefahren wird Im inneren erkundet man die vielen „Säle“ zu Fuss und entdeckt so die, über Millionen von Jahren, gewachsenen Skulpturen Der Brilliant Nach kurzer Weiterfahrt sind wir auch schon bei der nächsten Attraktion … … die Höhlenburg von Predjama – wer kommt auf die Idee einen
solchen Adlerhorst zu bauen – unglaublichWie Ihr seht muss jetzt schon auf mein Bier aufpassen
22. Mai 2022 / Izola – Koper und zurück
Der Bericht für gestern wurde erst heute Morgen fertig. Vom Vortag waren mehr als 200 Bilder zu bearbeiten und so kam es, dass wir erst um 11 Uhr unseren Spaziergang nach Koper antreten konnten. Der Weg verläuft direkt der Küste entlang, es hat immer wieder Bänke wo man eine Trinkpause einlegen kann aber leider auf der ganzen Strecke keinen Schatten. Koper selber ist nett, im Zentrum bei der Kirche gibt es einen venezianischen Platz, darum herum viele enge Gässchen und je näher man sich wieder dem Meer nähert, unzählige Bars und Restaurants. Es war uns geradezu recht, früh wieder zurück in unserer Wohnung zu sein. Wir wollten unbedingt das Jacuzzi geniessen und etwas von dem Wein probieren den ich, noch auf der Solo-Tour, eingekauft hatte – na zdravje!
Alexandra ist unter die Metallbauer gegangen, gut weiss das Keiner bei Piping Schatten war den ganzen Weg über dünn gesät Tito-Platz – aber wo sind wir denn wirklich in Venedig oder Koper? Der Kirchturm von Koper … … Alexandra war oben, mehr konnten wir uns nicht leisten Brolo-Platz und rechts das Gebäude Heist Fontico Fontana da Ponte
23. Mai 2022 / Piran – Strunjan – Salinen von Sečovlje – Izola
Unser Gastgeber Ramon ist nun auch zu unserer Quelle von zusätzlichen Reisetipps geworden, nachdem er einen Einblick in Harry‘s Reiseplanung erhalten hat. Er hat uns nach Piran gefahren und mit den an Harry übermittelten GPX-Daten mussten wir nur noch loswandern. Piran, an der Spitze Istriens war schon einmal ein wundervoller Start: fast rundum von Meer umgeben, mit engen Altstadtgässchen, dem beeindruckenden Tartini Platz – benannt nach dem Komponisten und Teufelsgeiger Giuseppe Tartini – und dem herrlichen Ausblick von der St. Georgs Kirche auf die roten Dächer des Städtchens. Da wir noch gut 12 km vor uns hatten, haben wir beschlossen ein anderes Mal – vielleicht zum Abendessen – nochmals nach Piran zu kommen. Der Weg zwischen Piran und Strunjan schlängelt sich mal hoch mal runter immer der Küste entlang und bietet immer mal wieder schattige Abschnitte unter Bäumen entlang. Halt machen wir bei den Salinen von Strunjan. Mit Blick auf die Salzfelder und das Meer gönnen wir uns den berühmtesten slowenischen Dessert – eine Kremšnita. Gestärkt geht es bergauf zur Wallfahrtskirche Sv. Marija und zum nahegelegenen Kreuz mit herrlichem Weitblick bis zur kroatischen und italienischen Künste. Beschattet von Pinien führt uns ein Klippenweg vorbei am Moon Bay mit smaragdfarbenem Wasser und beeindruckender Felswand. Durch Olivenhaine und Pinienwäldchen hindurch nähern wir uns Izola. Auf den letzten Kilometern könnte man ständig wieder anhalten, um noch ein Foto von diesem malerischen Fischerdörfchen zu schiessen. Doch so langsam wird der Ruf des Whirlpools immer lauter, wo wir den Nachmittag ganz entspannt ausklingen lassen.
Piran, Start der Wanderung Tartini Platz … … mit zwei Virtuosen Von der St. Georgs Kirche auf den Wanderweg Die Salinen von Strunjan Kremšnita Moonbay Moonbay-Walker Moonbay Unser Ziel – bella Izola
24. Mai 2022 / Izola – Lipica – Grotten von Škocjan – Ruine Črni Kal – Piran – Izola
Egal was Österreicher, Italiener oder Kroaten sagen, die Lipizzaner kommen aus Slowenien – genau gesagt aus dem Ort Lipica. Zwischen saftig grünen, weiss umzäunten Weiden hindurch fahren wir zum Gestüt, welches marketing- und preistechnisch auf höchstem Niveau ist. Egal, die Tiere sind einfach schön – schneeweiss, elegant, lernfreudig. Wir schauen bei einem Training zu, gehen durch die Ställe und sehen Stuten mit ihren schwarzen Fohlen. Die Lipizzaner bekommen nämlich erst mit 6-8 Jahren ihre weisse Farbe. Danach gehts weiter zur den Höhlen von Škocjan (Škocjanske jame) – ein weiterer Tipp unseres Gastgebers. In der „Stillen Höhle“ sehen wir ähnliche Tropfstein-Kunstwerke wie in der Höhle von Postojna. Das Besondere hier ist die „Rauschende Höhle“ – ein unterirdischer Canyon, durch welchen der Fluss Reka fliesst. Die Dimensionen sind gigantisch und man fühlt sich ganz klein vor dieser einzigartigen Naturkulisse. Unser letzter Stopp hat uns bei einem kurzen aber steilen Aufstieg zur Ruine der Burg Črni Kal nochmals ins Schwitzen gebracht. Dafür gab‘s einen schönen Weitblick. Zum Abendessen sind wir ins nahe Piran gefahren. Mit Blick aufs Meer und der untergehenden Sonne, die das sonst schon schöne Örtchen in weiches Licht getaucht hat, haben wir einen weiteren Ferientag wunderschön ausklingen lassen. Ein letztes Highlight gab‘s dann noch ganz unverhofft: springende Delfine in der Bucht von Piran – wow!
Lipizzanerstuten mit ihren Fohlen achten immer genau darauf ,
was die neugierigen Kinder gerade tun wollenBei den Stallungen gab es ausser den Stuten, Fohlen und den
Hengsten in den Boxen wenig Pferde zu sehen …… weiter draussen, in riesigen Koppeln, konnte man sie dann in
den saftigen Wiesen unter Bäumen fressen sehenDie Grotten von Škocjan sind eindrücklich – es gibt weniger so tolle
Skulpturen wie in der Höhle von Postojna aber …… diese Höhlen sind teilweise so gross wie Fussballfelder und
so hoch wie Kirchentüre bis zu 146 m – gigantisch!An den Lichtern entlang, weit hinten, sind wir hinunter gelaufen
bis 170 m unter die OberflächeWunderbarer Weitblick von der Ruine der Burg Črni Kal Ein schöner Spaziergang entlang der Prommenade
von Piran bei SonnenuntergangDer äusserste Zipfel des Städtchens Der Tartini Platz bei Nacht
25. Mai 2022 / Izola – Portorož – Piran – Izola
Die letzten Tage waren alle gut mit Aktivitäten gefüllt. So haben wir uns für heute einen „Lazy Day“ verordnet. Spät aufgestanden, spät gefrühstückt und spät das Haus verlassen – alles nach Plan. Portorož ist so ein Muster-Ferienort. An vorderster Front zum Meer die Flaniermeile, gleich daneben ein Grünstreifen mal breiter, mal schmaler mit Restaurants und Bars. Dahinter die Strasse und dann die Hotels – eines am anderen. Das Palace Hotel stellt alle in den Schatten sowohl von der Grösse als auch von der Aufmachung. Obwohl alles so stereotyp aufgebaut ist, wirkt es mediterran sympathisch. Noch schläft das Städtchen, die Saison hat noch nicht begonnen. Also ab nach Piran zum Mittagessen und die paar wenigen Ecken erkunden, zu denen wir bisher nicht hingelaufen sind. Dann wieder zurück in unser gemütliches Heim am Meer, Füsse hoch legen, im Jacuzzi schwadern und den Rest des Tages bei Wein und Apero-Gebäck ausklingen lassen – ein „Lazy Day“ eben.
Vielleicht frischen diese Bilder die Erinnerungen von Curt auf … … das Palace Hotel – wirklich toll … … mit imposantem Vorgarten und wahrscheinlich auch innen top Der äusserste Zipfel von Piran mit der Kapelle Marije Zdravja und dem Leuchtturm In dieser Ecke sind viele der Schutzsteine verziert Zwei Leuchttürme und ein Brownie Die Abendstimmung beim Apéro … … immer wieder tolle Farben
26. Mai 2022 / Izola – Parenzana Radtour
Beim Frühstück am Dienstag, hat uns Ramon die GPX-Daten für eine Radtour gebracht. Die Tour verläuft zum grossen Teil auf dem alten Trassee der Schmalspurbahn Parenzana, die von Triest durch Slowenien nach Porec ging. Das Schöne dabei ist, die Steigungen sind gut zu bewältigen oder werden durch Tunnel ganz eliminiert, wenig bis keine Autos und die Ausblicke sind anders als bei der Wanderung oder der Autofahrt. Unser Ziel waren die Salinen von Secovlje. Wir haben schon einige Salinen auf unseren Reisen gesehen, sie ähneln einander sehr – dienen ja auch alle demselben Zweck und die Salzgewinnung ist immer gleich – aber die Grösse hier ist wirklich imposant. Da wir nicht bereit waren Eintritt für das Museum zu zahlen, sind wir von da wieder zurück gefahren und haben uns am Meer einen schönen Platz für unsere grosse Pause gesucht. Danach ging es wieder zurück nach Izola auf etwas anderen Wegen. Es blieb uns genug Zeit noch ins Meer zu gehen, erfrischende 23 Grad, und dann ab ins Sprudelbad bei warmen 35 Grad. Heute werden wir noch von Ramon bekocht. Ich bin ja mal gespannt, wie mir der Fisch schmeckt.
Das sind unsere Bikes Wunderbarer Blick auf Izola – im grünen Teil der Halbinsel sind wir zu Hause Fruchtbare Ebene mit Blick bis nach Piran Am Kanal, Svetega Jerneja, nah der Salinen Etwas rechts von uns die Wolfsbarschzucht – eine Fisch-Boutique
– die Fische werden von Hand gefüttertDie Salinen von Secovlje Wieder der Ausblick nach Portorož Im Hintergrund unser Pausen-Restaurant
27. Mai 2022 / Izola – Triest –
Nachdem wir jetzt fast eine Woche lang auf den Golf von Triest geschaut haben, haben wir heute Triest besucht. Wir sind also tatsächlich nach Italien rüber gefahren – doch von von 1945 bis 1954 war Triest slowenisch bzw. gehörte zu Jugoslawien und hiess Trst. Schon auf dem Weg zu unserem Parkplatz haben wir dem Meer entlang die ganze Pracht der Stadt entdecken können. Im alten Teil der Stadt haben die Österreicher ihren Stempel hinterlassen, denn lange gehörte die Stadt zur Habsburger Monarchie. Prächtige Bauten und Plätze erinnern an Architektur, die auch für Wien typisch ist. Den Canale Grande, der im Vergleich zu Venedig piccolo ist, haben wir schnell entdeckt. Dank guter Beratung in der Tourist Information an der beeindruckenden Piazza dell’Unità d’Italia haben wir unsere Besichtigung mit dem Kastell von San Giusto fortgeführt. Oberhalb der Altstadt gelegen geniesst man einen herrlichen Blick auf die gesamte Stadt, das Meer und das Umland. Auch die Funde aus römischer Zeit im dortigen Museum – Mosaiken, Statuen etc. – sind sehenswert. Direkt neben dem Kastell kam mit der Kathedrale San Giusto direkt der nächste Höhepunkt: In dem romanischen Bau gibt es wieder einmal viel Kunst zu entdecken – besondere Hingucker sind die z.T. gold glänzenden Mosaiken in den 3 Apsiden. Danach steigen wir wieder ins Zentrum hinunter und schlendern ein wenig durch die Gassen und Strassen. Dabei begegnet uns auch James Joyce, der wie manch anderer Schriftsteller hier ein paar Jahre gelebt hat. Ein weiterer Tipp unseres Gastgebers hat uns im Anschluss noch das Schloss Miramar entdecken lassen. Sowohl mit dem Bau, der wie ein Märchenschloss aussieht als auch mit dem wunderschönen Park hat sich der Habsburger Erzherzog Maximilian und seiner Frau Charlotte von Belgien einen Traum erfüllt. Allerdings gibt es kein Happy Ende, denn als Kaiser von Mexiko wurde Maximilian noch vor Abschluss des Projekts in Mexiko hingerichtet. Seine Frau hat dies psychisch sehr mitgenommen, so dass sie nach Belgien „abgeschoben“ wurde und auch nie im fertigen Schloss gelebt hat. Der wahrgewordene Traum Maximilians erfreut Besucherherzen jedoch bis heute …
So hat Ramon uns gestern Abend verwöhnt – der erste Gang von dreien Am Canale Piccolo … … der Einfluss der österreichischen Monarchie ist nicht zu übersehen Kastell San Giusto …. … mit der Ausstellung von römischen Funden Kathedrale San Giusto Innen kommt man aus dem Staunen nicht heraus Spaziergang mit James Joyce Wir haben einen weiteren „Lost Place“ gefunden. Schloss Miramar Wie der Name sagt mit Blick aufs Meer. Auch der Garten ein Kunstwerk. Unser tägliches Entspannungsprogramm
28. Mai 2022 / Izola – Štanjel – Vipava – Ajdovščina – Rihemberk – Gorizia
Heute heisst es Abschied nehmen vom Meer, von Slowenisch-Istrien und von der herrlichen Unterkunft „Natura“ mit einem wunderbaren Gastgeber. Das Wetter scheint uns den Abschied leichter machen zu wollen – es ist etwas kühler, es gibt graue Gewitterwolken und starken Wind. Der Wind bläst uns sozusagen von der Küste weg hinauf in die hügelige, grüne Karstlandschaft. Unser Navi führt uns durch kleine Dörfchen, auf kleinen, einsamen Strassen durch die Natur, wobei wir über die Grenze von Slowenien und Italien hin und her gondeln. Unser erster Stop ist in Štanjel, ein kleiner mittelalterlicher Ort mit herrlichem Weitblick. Wir betreten den Ort durch ein altes Burgtor, spazieren durch die kleinen Gässchen – nie ganz sicher, ob es nun gleich zu schütten anfängt oder nicht, entdecken den schön gestalteten Ferrari-Garten und lauschen der Orgelmusik in der kleinen Kirche mit dem ausgefallenen Kirchturm. Danach suchen wir die Quellen von den Flüssen Vipava und Hubelj und finden sie auch – da es seit Monaten wenig geregnet hat, sind sie nicht so imposant wie auf den aufgestellten Infotafeln. In der Gegend ist der Wind ausserdem extrem stark – das war ein richtiges Naturspektakel: aufgepeitschte Bäume, Blätterrauschen und waagerechte Windsäcke. Zum nächsten Stopp geht es weiter auf einsamen Strassen – Hügelchen rauf und Hügelchen runter, fast alle in Reih und Glied mit Weinreben bepflanzt. Die Burg (Ruine) Rihemberk besuchen wir auch noch und klettern bis hinauf auf den Burgturm. Sie bietet wie die meisten Burgen auch wieder herrliche Ausblicke auf die Landschaft. Danach geht‘s nach Nova Gorica, wobei unsere Unterkunft im italienischen Teil, in Gorizia liegt. Ach ja, wir sind auf unseren Spaziergängen trocken geblieben, nur unser Ländi ist zu Beginn der Fahrt mal nass geworden.
Das Tor zur Burg Štanjel Selbst auf kleinstem Raum hat eine Kirche Platz, hier eine mit „Zitronenturm“ Zu Oberst auf der Burg mit Weitblick Im Ferrari-Garten – das Ferrarirot ist immer mit dabei Die Kirche geschickt und der Organist am üben Auf der Suche nach der Quelle von Vipava … … gefunden Die Burg (Ruine) Rihemberk … … mit imposanten Türmen, der Hauptturm ist knapp 20 m hoch … … und bietet tolle Weitblicke
29. Mai 2022 / Gorizia – Šmartno – Gorizia
Auch italienisch Gorizia, deutsch Görz und slowenisch Gorica hat wieder einmal eine bewegte Geschichte. Hier die Zusammenfassung ab 1945: Am 1. Mai 1945 teilte Tito, Anführer der jugoslawischen Partisanen, Jugoslawien mit, dass seine Truppen bis zum Isonzo (Soca) vorgerückt seien und er nun Anspruch auf die östlich des Isonzo gelegenen Stadtgebiete von Görz erhebe. 1947 wurde mit dem „Frieden von Paris“ unter den Siegermächten die Staatsgrenze zwischen Italien und Jugoslawien neu gezogen. Die Teilung der Stadt wurde, hart westlich der Bahnstrecke Jesenice – Trieste, festgelegt. Somit wurde nur der kleinere östliche Teil von Görz, Jugoslawien zugeschlagen, gehört heute zu Slowenien und heisst Nova Gorice. Wir wohnen allerdings im italienischen Teil, den wir mit einem Stadtspaziergang erkundet haben. All zu viel Schönes gab es allerdings nicht zu entdecken. Die Piazza Vittoria ist mit der Kirche des Heiligen Ignatius, den Cafés und dem Brunnen insgesamt sehr schön anzusehen. Und auch das Borgo Castello (Castello allerdings wegen Restauration geschlossen) mit seinen alten, schön restaurierten Häusern, den alten Bäumen, der Heilig-Geist-Kirche und der Aussicht auf die Stadt ist ein schöner, friedlicher Ort. Doch das war’s dann auch schon. Also, haben wir die für morgen geplante Ausfahrt gestartet. Tatsächlich nur gestartet und nicht beendet. Die herrlichen Weinberge im italienischen Friaul und im slowenischen Brda haben uns verzaubert. Im Örtchen Šmartno (St. Martin) haben wir halt gemacht. Die schön restaurierten Häuser in den Gässchen und die Kirche waren schnell besichtigt. Und dann haben wir die perfekte Gelegenheit zur Weindegustation entdeckt: herrliche Weitsicht, grosse Auswahl an Weinen aus dem Anbaugebiet Brda und gute Erklärung zu den degustierten Weinen. Zu zwei der Weinen haben wir direkt vom Winzer noch ganz viel mehr zu seinen Weinen und seiner bio-dynamischen Anbau-Philosophie erfahren. Ein schönes Erlebnis, das wir unter „Wein Weiterbildung“ abbuchen können. Mit leeren Händen sind wir natürlich nicht zurück gefahren.
Neptun-Brunnen Piazza Vittoria Die Kirche des Heiligen Ignatius … … nicht ganz so überladen wie andere Kirchen Die Heilig-Geist-Kirche vom Borgo Castello Auf dem Rückweg in die Stadt In den schmalen Gassen von Šmartno Degustation mit Weitsicht
30. Mai 2022 / Gorizia – Solkanski most – Sveta Gora – Gonjače (Aussichtsturm) – Kobarid – Gorizia
Heute wollen wir noch ein Stück Slowenien erkunden, bevor wir ab morgen nur noch in Italien unterwegs sind. Als erstes schauen wir uns die noch ganz nahe der Stadt gelegene „Brücke von Solkan“ an. Das ist wieder einmal ein Meisterwerk der Ingenieurkunst. Gebaut wurde sie Anfang des letzten Jahrhunderts für die Zugverbindung zwischen Wien und Triest. Es handelt sich um die Brücke mit dem grössten Steinbogen weltweit. Insgesamt ist die Brücke 220 m lang und die Spannweite des Hauptbogens misst 85 m. Bewundernswert an solchen Projekten ist, dass sie ohne unsere heutigen technischen Hilfsmittel bei Entwurf und Bau entstanden sind. Nur 10 Jahre nach Fertigstellung, während des 1. Weltkriegs, hat die österreichische Armee die Brücke bei ihrem Rückzug in dieser hart umkämpften Gegend eingerissen. Die Italiener haben sie dann später wieder aufgebaut und im zweiten Weltkrieg ist sie trotz eines Bombenangriffs stehen geblieben. Ganz in der Nähe der Brücke fahren wir dann über mehrere Kilometer steil den Berg hinauf zum Wallfahrtsort Sveta Gora. Nicht nur dass die Kirche sehr schön ist, wir haben ausserdem einen spektakulären Weitblick. Wir haben schon mit einer schönen Aussicht gerechnet, doch dass man von den Alpengipfeln im nördlichen Dreiländereck (Slowenien, Italien, Österreich) bis über diverse Hügelketten hinüber zum Meer bei Triest sieht, damit haben wir nicht gerechnet. Ganz so spektakulär kann der Ausblick von unserem nächsten Stop dann natürlich nicht sein. Doch die Form des Aussichtsturms ist speziell und mit den 143 Stufen erarbeiten wir uns einen herrlichen Blick über die Weinberge im slowenischen Brda und italienischen Friaul. Auf unserer Weiterfahrt durch die Weinberge entdecken wir dann das ein oder andere Weingut von Weinen, die wir degustiert haben oder beim Abendessen getrunken haben. Als nächstes fahren wir Richtung Berge bis in den südlichen Teil des Triglav Nationalparks in die Gegend von Kobarid und Tolmin. Harry hat die Gegend bereits am Anfang seiner Slowenien Reise total begeistert, ich bekomme nun auch noch einen kleinen Eindruck von der herrlichen Bergwelt und der smaragdfarbenen Soča. Der Soča entlang fahren wir dann auch zurück nach Nova Gorica und überqueren für diese Ferien zum letzten Mal die slowenisch-italienische Grenze. Schön war‘s in Slowenien!
Die Brücke von Solkan – man sagt – wagemutige Piloten fliegen auch mal unter der Brücke durch, heute war leider kein Flugzeug auszumachen … … dafür haben sie uns einen Güterzug geschickt Auf dem Weg zum Wallfahrtsort Sveta Gora, ein
herrlicher Blick auf die SteinbrückeDie Kirche von Sveta Gora Gonjače wird der Turm genannt … … die Aussicht auf alle Seiten gigantisch Noch einmal ein kleines Stück der Soča … … auch auf dieser Nebenstrasse gibt es Steinbrücken, nur halt kleiner
31. Mai 2022 / Gorizia – Padua
In 3 Etappen wollen wir uns auf die Heimreise machen. Die erste Etappe bringt uns ganz unspektakulär über die Autobahn nach Padua – soweit man bei einer Reise mit einem Defender überhaupt von unspektakulär sprechen kann. Bei heissen 24, gefühlten 28 Grad starten wir unsere Erkundungstour. Die Altstadt von Padua ist wieder einmal eine dieser italienischen Städte, wo einen Kunst, Kultur und diverse Epochen von Architektur auf Schritt und Tritt staunen lassen. Im berühmten Caffè Pedrocchi speisen wir elegant zu Mittag. Natürlich müssen wir uns auch den berühmt berüchtigten Kaffee mit grünem Pfefferminzschaum, traditionell ohne Zucker und Löffel serviert, genauer anschauen. Weiter geht‘s an diversen Palazzi vorbei zum Palazzo della Ragione. Das lang gestreckte mittelalterliche Gerichtsgebäude mit den hübschen Arkaden wollen wir uns genauer ansehen. Beim Betreten des Inneren im ersten Stock bleibt uns wieder mal der Mund offen stehen vor Staunen. Die Wände sind ein einziger Bilderreigen über alle 12 Monate in Zusammenhang mit den Sternzeichen, die Decke sieht aus wie ein umgekehrter Schiffsrumpf, im vorderen Teil steht ein riesiges Pferd, das an das Troianische Pferd erinnert und im hinteren Teil gibt es den Schandstein (Strafutensil für säumige Schuldner) und ein Foucault‘sches Pendel zu entdecken. Vorbei am Uhrenturm gehen wir zum Dom von Padua und zum angeschlossenen Battistero (Taufkapelle) und sind schon wieder von der Schönheit der Fresken im Battistero geblendet. Hier sind natürlich biblische Szenen dargestellt, überwiegend aus dem Neuen Testament, doch auch einige bekannte Szenen aus dem Alten Testament. Weiter geht‘s zu einer der ältesten Universitäten Europas. Leider müssen wir aus Zeitgründen auf eine Führung verzichten; auch wenn wir den alten Hörsaal, in welchem schon Galileo Galilei gelehrt hat, sehr gerne besichtigt hätten. Auch die Basilica di Sant‘ Antonio schauen wir uns nur von aussen an, die diversen Kuppeln sind bereits von aussen sehr beeindruckend. Auf dem Prato della Valle sind wir uns dann endgültig sicher, dass wir bereits in Padua waren. Allerdings war der Anlass ein Marcus Miller Konzert, so dass die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten damals nicht im Vordergrund stand. Doch den Prato della Valle mit dem Wasserbogen rundherum, dem Park in der Mitte und den grossen 78 Statuen und Obelisken um den Platz verteilt, den hatten wir damals schon gesehen. Und auch die nahe gelegene Basilica di Santa Giustina haben wir damals bereits gesehen. Den letzten Sehenswürdigkeiten haben wir etwas weniger Zeit gewidmet, da wir eine Verabredung mit der Capella degli Scrovegni haben. Der Besuch der Kapelle ist immer nur für eine begrenzte Anzahl Besucher während 20 Minuten möglich. Und unsere 20 Minuten starten um 17:15 Uhr. Eine der reichsten Familien der Stadt beauftragte 1303 den florentinischen Maler Giotto mit der Gestaltung der Kapelle. Was er mit seinen 40 Gehilfen damals geschaffen hat, ist wieder einmal ein Meisterwerk der Kunst. Schon nur das leuchtende Blau der Decke macht einen beim Anschauen glücklich. Die Wände sind mit Szenen aus dem Leben von Maria und Jesus gestaltet und im unteren Teil sind die Laster und Tugenden dargestellt. Auch die Statuen von Pisano sind Meisterwerke; werden bei all der Freskenpracht jedoch fast übersehen. Schauen und Bewundern macht müde, müssen wir am Ende eines geschichtsträchtigen Stadtrundgangs feststellen.
Caffè Pedrocchi Espresso mit Pfefferminzschaum – nichts für Kaffee-Puristen; mir schmeckt’s Einer der vielen schönen Palazzi – nutzt die Stadtverwaltung heute Palazzo della Ragione – da fühlt man sich einfach klein Der Schandstein für säumige Schuldner Noch ein schöner Platz – der hier mit Uhrenturm Einen kleinen Einblick in eines der Universitätsgebäude haben wir bekommen Kuppel vom Battistero – einmal Staunen bitte Einfach so mal unterwegs entdeckt Basilica di Sant‘ Antonio Capella degli Scrovegni von aussen und … … von innen Meisterwerk von Giotto So ein leuchtendes Blau macht glücklich … … und da sind auch die Skulpturen von Pisano
- Juni 2022 / Padua – Sulzano (Lago d’Iseo)
Die nächste Etappe geht von Padua noch Sulzano am Lago d’Iseo. Um die Mittagszeit kommen wir am Ziel an. 2 Tage Fotos und Reiseblog wollen noch erledigt werden. Und für den Rest des Tages geniessen wir unser schönes Hotel direkt am See. Der Ausblick auf den See ist grandios. Von unserer Liege aus pendeln wir zwischen Pool und See. Zum feinen Abendessen im Garten geniessen wir den Sonnenuntergang.
Noch steht die Sonne ziemlich hoch … … von jetzt an geht es sehr schnell bis sie weg ist … … die letzten Strahlen müssen noch genutzt werden … … auch wenn die Sonne weg ist, leuchtet der Himmel noch lange rot
2. Juni 2022 / Sulzano – Peschiera Maraglio – Carzano – Monte Isola Siviano – Santuario della Madonna della Ceriola – Senzano – Sinchignano – Peschiera Maraglio – Sulzano (man würde nicht glauben wie viele Dörfchen auf so einer Mini-Insel gewachsen sind)
Da wir erst morgen weiterfahren, können wir den herrlichen See noch einen ganzen Tag geniessen. Wir leihen uns E-Bikes im Hotel, setzen mit der kleinen Fähre zur Insel Monte Isola über, auf die wir gestern schon den ganzen Nachmittag und Abend geschaut haben. Dass der 2. Juni Nationalfeiertag Italiens ist, merkt man daran, dass viele Familien das gleiche Ziel wie wir haben. Die kleine Insel soll für Italiener die Schönste sein. Alle scheinen das gleiche Ziel zu haben: Santuario della Madonna della Ceriola auf der Spitze des so, so, so steilen Berges. Dank unserer E-Bikes geht es ringer und ist nicht ganz so schweisstreibend. Doch das letzte Stück, den letzten Kilometer steil bergauf gehen auch wir zu Fuss. Schönes Kirchlein, kleine Mariengrotte, viele Picknick-Plätze und wunderbare Aussicht erwarten uns oben. Wieder auf Seelevel finden wir noch eine Gelateria in Peschiera Maraglio. Danach setzen wir in weniger als 10 Minuten wieder nach Sulzano über. Und den Rest des Tages verbringen wir wie am Tag zuvor. Dolce fa niente in bella Italia.
Hier wussten wir noch nicht, wie froh wir über unsere E-Bikes sein würden Doch die Mühen haben sich gelohnt … … wunderbarer Blick auf alle Seiten Santuario della Madonna della Ceriola Unsere Mini-Fähre Hätten wir auch nach Peschiera Maraglio schwimmen können
03. Juni 2022 / Sulzano – Edolo – Tirano – Miralago – Poschiavo Berninapass – Pontresina – Silvaplana
Auf dem ersten Teil der Strecke bis Tirano werden wir durch viele Lastwagen begleitet. In dieser Gegend gibt es viel Industrie, obwohl wir beim Vorbeifahren nicht sicher sind, was noch in Betrieb ist und was nicht – vieles sieht sehr heruntergekommen aus. In Miralogo legen wir einen kurzen Trinkstopp ein, leider ist alles Grau in Grau. Bei schönem Wetter hätte man ja auch um den See spazieren können. Aber so haben wir dazu keine Lust. Also weiter über den Berninapass in der Hoffnung im Oberengadin besseres Wetter anzutreffen. Das bessere Wetter präsentiert sich dann als Dauerregen. Sicher gut für die Natur, die Seen weisen allesamt sehr niedrige Wasserstände auf. An sich gibt es ja kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Aber wir haben keine Lust, das zu testen und machen im Hotel etwas Wellness.
Dieser Zug – Bernina Express – begleitet uns während der ganzen Fahrt … … am Ende sind wir sozusagen zeitgleich in Pontresina Trinkstopp am Bellavista-See, schon kurz nach Tirano Der Blick hinunter ins Puschlav, die ersten Regentropfen fallen schon Meiner Ansicht nach, beginnt ab hier der landschaftlich schönste
Teil der Berninapassstrasse von Italien her kommend. Das weitere
Fotografieren lasse ich wegen starken Regens.
04. Juni 2022 / Sivaplana – Julierpass – Thusis – Chur – St. Gallen – Winterthur – Schaffhausen
Ein prächtiger Morgen begrüsst uns in Silvaplana für unseren letzten Reisetag. Nach dem Frühstück machen wir uns auf die Socken, um am Silverplanersee spazieren zu gehen, bevor wir weiterfahren. Ein herrlicher Morgen – die Bilder sprechen für sich. Bei der Überfahrt über den Julierpass sind wir, man kann es kaum glauben, sozusagen die einzigen, die in nördliche Richtung fahren. Kein Auto vor und keins hinter uns, nur Landschaft zum Geniessen. Auf der Gegenfahrbahn nimmt der Verkehr ständig zu: Ab Tamins ein Kilometer langer Stau Richtung Süden, bis lange über Chur hinaus und dann noch einmal bei Sargans, wo die Rheintal- und die Walensee-Autobahn zusammenkommen. Was für ein Glück sind wir nach Norden unterwegs.
Schloss Crap da Sass Am Nitzsche-Stein Silvaplanersee Richtung Osten Ein treuer, gemütlicher Reisegefährte mein Landi Schon bald oben am Julierpass Die Berge haben sich für die letzte Etappe noch einmal so richtig herausgeputzt
Damit endet der Reisebericht zu Slowenien. Ich bedanke mich bei allen, die diesen Bericht hin und wieder gelesen haben. So war diese Arbeit nicht NUR für mich. Ich kann feststellen, dass Reisen zeitweise sehr anstrengend sein kann und es nicht immer einfach ist, die vielen Eindrücke zu verarbeiten. Aber schön war es allemal. Slowenien hat sehr viel zu bieten und vieles ist allgemein unbekannt. Für mich der wirklich allerschönste Teil dieses wunderbaren Landes ist der Nordwesten. Für Naturliebhaber, Wanderer und Radfahrer ein Paradies.
Und zuletzt noch etwas für Statistiker:
- Reisedauer: 44 Tage
- Davon Sonnentage: ca. 35 Tage
- Anzahl Unterkünfte: 21
- Geschossene Fotos: 3151
- Davon brauchbar: 2726
- Gelaufene Kilometer: ca. 433,4 km
- Gefahrene Kilometer: 4334 km
- und jetzt kommt’s – Verbrauch pro 100 km: 10.55 Liter